unbedingt  

Ist Strafimmunität des Bundestages unbedingt?

Es ist längst bekannt und erwiesen, dass Herrschende dümmer und inkompetenter sind als die Beherrschten. Was Herrschern an Klugheit, lebensfreundlichem Charakter und Vernunft fehlt, ersetzen sie durch Macht: mittels Angst und Gewalt. Somit sind sie nicht darauf angewiesen, Erkenntnisse zu gewinnen, zu pflegen und zu erweitern: Es genügt das Machtwort Punkt

Herrscher denken und handeln in letzter Konsequenz: unbedingt.

So gelangt man an die Kerneigenschaften und Voraussetzungen des zum Nazi entartenden herrschenden Menschen, der mit dem Mittel der Unbedingtheit agiert, also machen kann, was er will, jede Bösartigkeit ausleben kann, um seine Vorstellungen durchzusetzen, zB um konformistisch zu sein. Er macht also Willkür zu seinem Leitfaden. Macht macht schwach im sozialen Gefüge. Diese Schwäche wird durch PR, pompöses Gehabe, bestaunte Privilegien und medienwirksame Hofierung verschleiert. Die asoziale Entartung des Mächtigen wird als Zeichen der Herrscherwürde umgedeutet. Alle Menschen, die sich ein Übermaß an Macht angeeignet haben, verlieren proportional an Integrität: Bei fehlender Kontrolle häufen sich nie für möglich gehaltene Unverhältnismäßigkeiten, Paradoxien, Fehlleistungen, Dummheiten, kapitale Verbrechen. Sie scheuen sich letztlich nicht, über Leichen zu gehen.

So gibt es Institutionen, denen Historiker einen Teppich von über 70 Millionen Leichen nachgewiesen haben, über den sie im Zuge ihrer Machtanhäufung und Absicherung gegangen sind. Ein wahrhaft - herrschaftlicher - Ansporn für all die kleinen, mittleren und führenden Nazis, es ihnen gleich zu tun. Denn die Macht ist eine harte Rauschdroge, die aus dem animal sociale einen animal asociale, pflichtverachtenden Langfinger und Haudrauf macht. Ihr entrinnt der so beherrschte Herrscher nur noch mit dem "Goldenen Schuss": Im Fall der Polit-Junkies ist es vorzugsweise der "Goldene Krieg", der das Zerrbild menschlicher Fehlentwicklung, Entartung ad finitum kommen lässt. Nazi-Herrscher verkörpern also immer drohenden Untergang der ganzen betroffenen Gesellschaft.

Ein "Herrscher", der einem anderen "Herrscher" unbedingte Solidarität zusagt, offenbart sich - wahrscheinlich nichtsahnend - als Nazi. Wird das Versprechen nämlich angenommen, besteht ein Nazi-Bund. Die Opfer dieses Bundes werden durch die angedrohte unbedingte Solidarität mit dem Tod bedroht und zu Todfeinden gemacht! Denn unbedingte Solidarität schließt alle Verbrechen ein, also auch die Vernichtung des Gegners. Kein vernünftiger Mensch sichert einem anderen unbedingte Solidarität zu. Weitgehende, auch noch weitestgehende Solidarität ist akzeptabel. Sie aber geht eben nicht über die Grenze zum Verbrechen hinaus. Derartige Unbedingtheit ist also extreme, nicht duldbare Dumm- und/oder Bösartigkeit, ein Verbrechen gegen alle Menschenrechte, ist der politisch unbedingte Nazi-Irrweg in das Inferno.

Es lohnt sich, über tatbeständliche ähnliche Begriffe wie Kadavergehorsam, Nibelungentreue, Dogmen (wie zB Unfehlbarkeit d.P., Unauflöslichkeit der Ehe, Heiligsprechung, Erblichkeit der Adelstitel usw) unter dem Überbegriff des Unbedingten nachzudenken.

Aktuell: Die im Zusammenhang der vergangenen Jahre geradezu irrwitzig erscheinende Straf­immunität der Politik. Es besteht leider eine traurige Tradition: Nach dem Reichstagsbrand 1933 wurde der zum Sündenbock erkorene van der Lubbe vom Gericht zum Tode verurteilt: Nein!
Er wurde ermordet! Denn der damalige Staat hatte Unrecht zu Recht erklärt. Er hat nachträglich die Todestrafe für den Fall van der Lubbe "legalisiert". Damit wurde der Aufstieg des Nazi-Regimes und die folgenden Gräuel bis 1945 gefördert.

Es ist die Pflicht eines Rechtsstaates, im Falle des epochalen Corona-Pandemie-Verbrechens die Strafimmunität des Bundestages aufzuheben. Die Entscheidung darüber darf nicht in den Händen des Beklagten oder der in die Corona-Politik eingebundenen Personen liegen. So und nur so würde Recht wieder zum Recht erhoben und eine immer rasanter werdende politisch-gesellschaftliche Fehlentwicklung vielleicht zum Guten gewendet.

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