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Klu Niek — zu Deutsch Kleiner Nick oder auch Klug-Nickel — hat immer mal wieder Einfälle:
Wo oder wann fängt eigentlich Leben an? Klar: Was sich bewegt, sich fortpflanzen kann und irgendwann stirbt, alles, was Körper, Geist und Seele besitzt, da steckt Leben drin! Oder? Schon komisch, dass das Leben unbedingt den Tod im Gepäck hat. Und wie wär’s, wenn wir den Spieß umdrehen und mal dem Tod in den Koffer schauen? Tatsächlich: wenn man genau hinsieht, stellt man fest: Der Tod hat das Leben im Gepäck! Wirklich komisch, dass immer das Gegenteil dazugehört, oder? Schauen wir doch mal auf den Schotterweg oder von mir aus in’s Gebirge, damit es großartiger wirkt: Alles toter Stein, mal grau, rot oder grün. Mal zum Verlieben kostbar und schön, aber tot! Wirklich? Also, wenn wir der "toten" Materie so richtig auf den Zahn fühlen, ihr mal mit allen Mitteln moderner Wissenschaft zu Leibe rücken, dann kommen uns doch wahrhaftig Zweifel. Denn so ganz leblos geht’s da nicht zu. Um alle Atomkerne kreisen wenige bis unzählige Elektronen, wie Planeten um ihre Sonne, ja, wie im All. Und das geht nach Regeln, geistvollen Regel zu. Jetzt haben wir schon bei jeder Materie Körper und Geist. Und die Seele? Ja, sie ist keine Erfindung des Menschen, sondern man kann sie getrost überall dort voraussetzen, wo ein Körper mit Geist existiert. Die Seele ist sozusagen das Gemeinschaftsprodukt von Körper und Geist. Ganz einfach beim Atom, ganz komplex, großartig und auch gefährlich bei hochentwickelten Lebewesen nach herkömmlicher Denkweise. Was mag beim Stein als seelische Qualität gelten? Vielleicht die Geduld, das Warten-Können? Materie also als Leben in geduldiger Wartestellung?! Ein schlummerndes Leben ohne Tod. Und da, nur da, können wir das ewige Leben begrüßen: In der Materie. Alle noch so schön ausblühenden Lebensarten der Biosphäre sind zum "kleinen Tod" verurteilt, nehmen aber am ewigen Leben teil, wenn sie zur Materie zurückgekehrt sind. So gesehen, könnte man den Start aller Lebensentwicklung im sog. Urknall ansetzen. Erst danach entstanden die einzelnen Elemente usw usf. Da also kommen wir her. Ein ehrlicher Grund, das lebendige All zu verehren, zu lieben: Es ist unser Ein und Alles! ✦ ✦ ✦
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Wenn ich das richtig verstanden habe, dient eine Käseglocke dazu, einerseits eine Geruchsbelästigung durch reife oder überreife Käseexemplare zu vermeiden und andererseits den Käse vor zudringlichen Nutzinsekten zu schützen, die den verwesenden Käse der natürlichen Vernichtung zuführen und sich dabei gründlich satt fressen wollen. Und wie sieht es denn aus, wenn die Käseglocke nicht wirklich sondern nur sinnbildlich zur Anwendung kommt. Wenn bestimmte Institutionen durch Käseglocken, oder freundlicher formuliert: durch Tabus geschützt werden, wie etwa die Kirchen oder die Gerichte. Sie entwickeln nämlich unter ihren Käseglocken mangels notwendiger Kontrollen, Korrekturen und Frischluftzufuhr einen strengen Geruch nach Korruption, schamlosem Lug und Trug, Missbrauch in jeder Form und Rechts-Beugung bis hin zum Rechts-Bruch. Irgendwann wird der Gestank unter den Käseglocken, Roben und Soutanen zur Explosion führen, irgendwann, jaja, 'Gottes Mühlen' mahlen ja bekanntlich sehr langsam. Aber wenn der Müller abgedankt oder nie existiert hat? Ja, dann können die "heiligen Kühe" munter weiter stinken und ihre Mitwelt zuscheißen! — Humaner Schutz: Ja! Tabus/Käseglocken: Nein! ✦ ✦ ✦
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Circulus vitiosus
Was glauben Sie, was mit Firmen passiert, bei denen 1/4 der Produkte Ausschussware ist? Das heißt: Jeder vierte Volbemerau-Wagen: zum Schrott, jeder vierte Staubsauger: ab in den Elektromüll, jede vierte Pckg Wurstaufschnitt: verschimmelt, jeder vierte Klempner-Einsatz: Wasserschaden! Ja, richtig: Innerhalb kürzester Zeit nach Bekanntwerden und Internet-Alarm wäre jede dieser Firmen erledigt. Die Konkurrenz freut sich, hinter vorgehaltener Hand, versteht sich. Ja: Konkurrenz belebt das Geschäft! Wie verhält es sich aber mit Berufszweigen, die nicht diesem harten Wettbewerb ausgesetzt sind, gleichsam unter Naturschutz bzw Käseglocken arbeiten dürfen und sollen, damit sie ihre Arbeit weitgehend "unabhängig" verrichten können? Und wohin führt – unter Umständen – eine solche "heilige Unabhängigkeit"? Ein Bundesrichter, also jurisprudenter Insider, gab in einem Beitrag in einer seriösen überregionalen Tageszeitung die Einschätzung bekannt, dass von der Strafjustiz in 25% der Fälle Fehlurteile gefällt werden. Gerade sein Insiderstatus lässt annehmen, dass er nicht zu hoch, sondern eher zu niedrig gegriffen hat, um nicht als Nestbeschmutzer dazustehen. Zweifellos: Ein Horror, ein Bankrott! Und wenn man an die ständig betonte Überlastung der Gerichte denkt, kommt man ins Grübeln, ob diese angebliche Überlastung vielleicht zum größten Teil hausgemacht sein könnte?! Nein, Liebe Richter_innen, die Justiz geht nicht bankrott! Möglicherweise bankrottiert sie "nur" das Vertrauen in die Deutsche Justiz und in den Rechtsstaat. Auch das führt zu beklagenswerten Mehrbelastungen. Das Personal unserer Strafjustiz befindet sich bereits im Teufelskreis eigenen Versagens. Und es scheint im vermeintlichen Schutz ihrer Käseglocke nicht einmal zu ahnen, dass neben den zusätzlichen Belastungen durch Aufarbeiten von Fehlurteilen diese auch noch neue Kriminalfälle generieren: Wenn erst die "Ehrfurcht" vor dem Gericht in berechtigte Angst vor Unrecht umschlägt, führt dies zu aggressivem Gegenwind und Hass! ✦ ✦ ✦
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Der Bauklotz und die Virtuosin: ein Liebespaar
Seine unzerstörbare Stabilität wird durch die lebensfrohe Dynamik und Innovationsfreude der Partnerin ergänzt und geziert. Er liefert die Bausteine, sie die spielerisch erfundenen Variationen, deren einziges "Kriterium" die Lebensfreude, das Wohlbefinden durch Anpassung an die konstruktiven Erfordernisse, die Fitness ist. Was der Kraftprotz an Energie und Unkaputtbarkeit in die Partnerschaft einbringt, bringt die Virtuosin zur Blüte: mit unfassbar variantenreichem, sinnenfrohem und immer komfortablerem Leben in kleinsten bis größten Ausformungen und Anpassungen. Doch der Farben- und Formenrausch, die genialen, trickreichen technischen Lösungen der verzwicktesten Hemmnisse: all dies ist dem Verschleiß, Verwelken, Vergehen geweiht, ist labil wie virtuos. Alle Sorge um die Verletzlichkeit, um Leib und Leben, die alle Wesen der Biosphäre von Geburt an umtreibt: sie kann den Abschied aus der Erscheinungswelt, das sogenannte Sterben im Rahmen des Möglichen verzögern, nicht aber verhindern. Doch reicher Trost trockne die Tränen: Denn der Kraftprotz verspricht auf ewig die Möglichkeit, alles vergangene Leben wieder in die kurzlebige Welt auftauchen zu lassen, freilich wieder nur für eine kurze Weile schwelgen und leiden zu lassen. Und auch die Virtuosin weiß Trost: Jedes sterbende Wesen macht Platz für Nachkommen, für weiter und vielleicht höher Entwickelte, die sich aber auch in den Kreislauf der Natur fügen müssen, wissend, dass sie ihr Aufleben dem Ableben der Vorfahren verdanken. Ohne Tod gäbe es nur Stillstand und Stau. Schon heute klagen Gesellschaften über eine zunehmende Überalterung. Ohne den Leben-Tod-Leben-Zyklus keine Variationen, keine Evolution. Mangels Evolution hätten sich vor knapp 4 Mrd. Jahren nur die allerersten Lebensformen ungehemmt vermehren können, ohne jemals zu sterben: Eine erstickende Vorstellung. Das Menschheitsproblem gäbe es nicht und das kosmische Liebespaar wäre auf ewig kinderarm geblieben. ✦ ✦ ✦
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Eine säkulare Version der Dreifaltigkeit
Da haben wir drei alte Säcke. Sehr alte Säcke. Aber sie sind nicht alle gleich alt, auch nicht gleich groß. Der älteste steht in der Mitte, flankiert von den beiden Großsäcken. Sie sind zwar auch alt, aber im Vergleich zu dem uralten Sack in der Mitte geradezu lächerlich jung. Aber Eins nach dem Anderen: Was steckt denn drin in den so ungleichen Säcken? Öffnen wir den Sack links: Oh, merkwürdig: Nachdem eine Menge modrige Luft herausgeströmt ist, sehen wir einen – leeren Sack. Nichts Greifbares! Doch, da an der Nahtkante ist ein Etikett: Lieber Gott/HERR/Gottvater/DER SCHÖPFER. Aha, in diesem Sack sollen sich also der Irrsinn, die Ideen, Legenden und Fantastereien befinden, die Menschen um Gott gerankt haben, der uns ja von früher Kindheit an als der liebe Gott vorgestellt wurde und seither als schmarotzende und dauerüberwachende Vorstellung in uns wohnt. So leer der Sack ist, so übervoll sind aber doch bei manchen Leuten Lippen und Mundwerk beim Benennen und Beschreiben (Definieren!) ihres Gottes. Es dämmert uns: Das müssen Sackbläser sein, die den Sack immer wieder so unverhältnismäßig aufblasen. Wirklich greif- und spürbar wird uns das, was diese verstiegene Gottesidee für sich beansprucht, doch nur, wenn wir etwas Gutes, Liebes, Aufbauendes, Befreiendes erfahren, das uns andere Menschen bereiten. Wenn andere lieb sind, dann steckt dahinter Gott? Nicht der tätige Mensch? So jedenfalls sollen wir es glauben. ![]() Weiter zum rechten Riesensack. Er lässt nach dem Öffnen und nach Herausströmen heißer, rauchgeschwängerter Luft wieder nur ein Schildchen an der Naht erkennen. Darauf steht: Böser Gott/Satan/Teufel/Beelzebub. Der gesamte unsichtbare Inhalt des Sacks besteht hier aus all dem satanischen Gedankengut. Wieder nichts Greifbares. Und doch drängt sich sogleich die selbsterfahrene Wirklichkeit auf, in der wir tagtäglich in bedrohlicher, ja, lebensbedrohlicher Weise Not, Elend und Qualen fast immer durch Willkür und Fahrlässigkeit anderer Menschen erfahren, am eigenen Leib spüren oder bei anderen Menschen miterleben. Und wenn wir an den Zustand unserer gesamten Welt denken, an den Erdkreis, den wir Menschen uns doch untertan gemacht haben, dann sind wir plötzlich sicher, dass Satan, also der böse Gott in unserer Welt das Sagen und das Tun hat, und dass wir nur immer aufs Neue mit einlullenden Sprüchen aus der Ecke „Lieber Gott“ ruhig gestellt werden. Und das, obwohl es aus dieser Ecke fast ständig nach Schwefel, Unterleib und altem Moder stinkt. Mal mehr, mal weniger. Mal hier, mal dort. Und immer ist es auch hier gar nicht Satan, sondern sind es leibhaftige Menschen, die uns schwerste und nachhaltigste Nöte bringen. Jetzt öffnen wir den Sack in der Mitte. Öffnen ihn und fragen uns: „Was ist denn da los?“ Ein großer Felsbrocken und sonst nichts?! Doch, unter dem Gestein ragt ein Pappendeckel hervor. Darauf steht: „Dieser Felsen soll symbolisch für den Menschen stehen. Alles, was das Universum ausmacht, alles, was im All existiert, entstanden und gewachsen ist, alles das hat nach unserem heutigen Verständnis seinen Ursprung in der Materie, und zwar zunächst in einer unermesslich gewaltigen Explosion von Masse und Energie vor vielen Milliarden Jahren, in den Geburten unzähliger Galaxien und Planetensysteme aus ihren jeweiligen Sonnen. Alles ist zunächst einmal hinausgeschleuderte Sternenmasse, Sternenstaub. Gehen wir mal davon aus, dass H der Ausgangsstoff aller später fusionsgenerierten Elemente war, dass also mit H erst einmal eine Evolution der Materie eingesetzt hat und sich dann aus der Materie Lebewesen, nämlich unsere Vorfahren entwickelt haben und damit die biologische Evolution begonnen hat. Ja, Blaualgen/Cyanobakterien sind unsere Vorfahren. Alles höher und höher entwickelte Leben ging von den allerersten Lebewesen aus, auch gefördert durch die Sauerstoffbildung ausschließlich durch Lebewesen. So auch der Mensch. Die Evolution hatte aber niemals einen Plan, niemals etwa den Plan, Affen, Menschenaffen und dann Primaten/Menschen zu entwickeln. Allein die zufällig entstandene und sich dann vielleicht bewährende verbesserte Anpassung an die Umweltbedingungen hat bestimmte Arten begünstigt und nach dem Fitness-Mode der weiteren Entwicklung überlassen. Gut angepasste körperliche, dann auch geistige Fähigkeiten sorgen für individuelles Wohlgefühl = höhere Vermehrungsrate = größere Chance der Arterhaltung. Dieser alte Sack enthält von allen dreien als einziger ein greifbares, ehrliches und immer wieder überprüfbares Angebot. Das Angebot, über Herkunft, Zukunft, Verantwortung und das wahre Menschsein sichere Erkenntnisse zu gewinnen, die ganz entscheidend die Schwerpunkte im Denken, Fühlen, Träumen und ethischen Zusammenleben bestimmen. ![]() Keine Illusion, kein verlogenes, hohles Versprechen kann so glücklich, so selbstsicher und resistent gegen Frustrationen machen, so optimistisch, tolerant und verträglich, wie die kontrollierte Gewissheit, der Wahrheit auf der Spur zu sein. Der Wahrheit des Universums, unserer Welt. Geliebter Stein! Welch eine lebenslange Bedrängnis durch irrwitzige Phantome der alten Säcke aus der "lieben" oder "bösen" Ecke. Dem Alter nach unreife Minderjährige! Welch eine freche bevormundende Umlenkung menschlicher Selbstbestimmung und eigener Verantwortlichkeit auf fremdbestimmte, gierig-egoistische Mächte! Und noch eins machen die drei alten Säcke klar: Es gibt keine einzige von Menschen geschaffene Institution und wird sie nicht geben, die eine nur in sich selbst ruhende, also von zugehörigen Menschen unabhängige, "gottgegebene" Daseinsberechtigung besitzt! Eine solche tricksige Behauptung soll den Angehörigen solcher Einrichtungen gestatten, alles zu tun oder zu lassen, ohne ehrliche Konsequenzen tragen zu müssen: Ein rechtsfreier Raum, Nährboden für alle Verbrechen. Sehr bequem, sehr satanisch, pardon bösartig! Nur die Menschen, die diese Institutionen verkörpern, sind auch deren Qualitätsmaßstab – und der ist zu oft nur unterirdisch, weit unterhalb der übrigen Tierwelt angesiedelt. Mensch, mach dich kundig!“ ✦ ✦ ✦
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