Pharma-Glossar zu den Speise-, Heil- und Gift-Gewächsen

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"Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei." - Paracelsus (≈1493-1541)

 
     A 
  abortiv
Einen Abort, eine Fehlgeburt herbeiführend
 Absinthol
Siehe bei "Thujon"
  Acetylandromedol
Giftiges Diterpen, für die Toxizität der meisten Heidekrautgewächse verantwortlich. Gegenmittel: Atropin.
A. führt zu Reizungen der Mundschleimhäute, allergischen Reaktionen, Übelkeit, Desorientierung, Schweißausbrüchen sowie Magen- und Darmbeschwerden mit Durchfall. In starken Vergiftungsfällen verlangsamt sich der Herzschlag und durch Atemlähmung kann es zum Tod kommen.
Acetylsalicysäure

(ASS)
Acetylsalicylsäure ist ein weit verbreiteter schmerzstillender, entzündungshemmender, fiebersenkender und thrombozytenaggregationshemmender (TAH) Wirkstoff, der seit 1977 auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der WHO steht. Der Stoff wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts unter dem Markennamen Aspirin von der Bayer AG hergestellt. Der Begriff wurde zum Gattungsnamen für den Wirkstoff und ihn enthaltende Präparate. Siehe auch Salicylsäure
 adstringieren
Eine adstringierende Substanz, also ein Adstringens (die Adstringentien oder Adstringenzien) ist ein Mittel, das bei Kontakt mit Haut oder Schleimhaut durch Eiweißfällung austrocknend, blutstillend und entzündungshemmend wirkt und zur Verdichtung, zum Zusammenziehen des kolloiden Gefüges führt.
 Ätherische Öle
Pflanzliche, flüchtige, meist angenehm riechende Gemische von Alkoholen, Estern, Ketonen, Aldehyden, Terpenen; hinterlassen keine Fettflecken; Parfüm-, Likör- und Pharmazeutika-Herstellung.
 Algin
oder Alginsäure ist ein gelierfähiges Polysaccharid, das den Algen Flexibilität und Stabilität verleiht. Ihre Salze, die Alginate, werden industriell als Lebensmittelzusatz E 400 (Emulgator, Gelier- und Verdickungsmittel), aber auch als Textilappretur und Grundlage photographischer Papiere genutzt.
 Alkaloide
Beispiele: Coffein, Chinin, Morphin, Cocain, Nicotin, Ergotamin; alkalische org. Giftstoffe mit komplizierter chem. Ringstruktur
 Aloin
Aloin (Barbaloin B) dient den Aloë-Arten als Abwehrstoff gegen Fressfeinde (Repellent-Wirkung). Es gehört wie auch die Anthrachinone zu den Anthracenderivaten. Diese kommen im Steinkohleteer und im Pflanzenreich bei den Aloë-Arten, in Senna, Rhabarber oder in der Faulbaumrinde vor. Aloin besitzt neben einem bitteren Geschmack erhebliche abführende Wirkung, die bei Überdosierung zu lebensbedrohlichen Sörungen des Mineral- und Wasserhaushalts und Nephritis führen können. Krebserregende Wirkungen werden diskutiert.
  Amine
Als Amine bezeichnet man organische Abkömmlinge (Derivate) des Ammoniaks (NH3), bei dem ein oder mehrere Wasserstoffatome durch Alkyl- oder Arylgruppen ersetzt sind.
 analgetisch
Ein Analgetikum wirkt schmerzstillend, -lindernd.
  Anthelmintikum
Gegen Wurmbefall wirkendes Medikament
 Anthocyane
Anthocyane (von griech. anthos = Blüte, Blume, kyaneos = dunkelblau) sind wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, die in nahezu allen höheren Pflanzen vorkommen und den Blüten und Früchten die rote, violette, blaue oder blauschwarze Färbung geben. Sie gehören zu den Flavon-ähnlichen Stoffen, den Flavonoiden.
 Anthrachinon
Gehört zu den Anthracenderivaten und findet sich in vielen Organismen. Es leitet sich von der Chinasäure ab. Anthrachinone dienen der Herstellung von Anthrachinon-Farbstoffen (z.B. Alizarin) und haben bei pflanzlichen Vorkommen meist die Funktion eines Repellent.
 Antibiotikum
Wörtlich: gegen Leben gerichtete Substanz. Tatsächlich unterscheiden Antibiotika nicht zwischen pathogenen und nicht-pathogenen Keimen. Sie sind natürliche, halb- oder vollsynthetische Medikamente gegen vorwiegend bakterielle Erkrankungen. Sonderformen sind Antimykotika, die gegen Pilzerkrankungen eingesetzt werden und Virostatika gegen Virus-Infekte.
 antiinflammatorisch,

  antiphlogistisch
Entzündungshemmendes Medikament
Pflanzliche Entzündungshemmer:
Weidenrinde, Kamillenblüten, Ringelblumenblüten, Arnikablüten, Teufelskrallenwurzel, Eschenrinde, Pappelrinde, Goldrutenkraut, Rosskastanie, Weihrauch
  Antioxidantien
Antioxidantien sind Radikalenfänger. Radikale sind biochemisch besonders reaktionsfähige Substanzen, da sie ungebundene Elektronen aufweisen (Mono-, Bi-, Triradikale usw.) und somit Bindungen mit anderen Stoffen eingehen, die gesundheitsschädlich, d.h. krebserregend sind und Arteriosklerose oder Alzheimer-Krankheit fördern können. Beispiele für Antioxidantien: Epigallocatechingallat, Superoxiddismutase, Glutathionperoxidase, Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E, Coenzym Q10 und Anthocyane, auch Bilirubin und Harnsäure. Das Hormon Melatonin gilt ebenfalls als Radikalenfänger gegen den oxidativen Stress. Das stärkste bekannte Antioxidans, das Hydridion H-, spielt zum Beispiel im Citratzyklus und bei vielen Redoxreaktionen des Stoffwechsels eine wichtige Rolle.
 antiseptisch
Gegen Infektionen gerichtete Maßnahmen zur Verringerung infektiöser Keime auf Oberflächen, Gegenständen und in Flüssigkeiten dienen der Antisepsis. Asepsis: Völlige Keimfreimachung, Sterilisation.
 Artemisinin
Artemisinin ist ein wertvolles, schon in der klassischen chinesischen Medizin eingesetztes Malaria-Mittel, welches in dem teuren Präparat Artemether® zum Einsatz kommt, aber noch besser - und nahezu kostenlos - durch Einnahme der getrockneten und zerkleinerten Beifußblätter gegen Malaria hilft!
  ASS
Siehe bei Salicylsäure und Acetylsalicylsäure.
 Atropin
Alkaloid der "Atropa bella-donna" = "Tollkirsche", deren Saft früher zu kosmetischen Zwecken benutzt wurde: Das Parasympathikolytikum Atropin (oder auch Scopolamin oder Hyascyamin) bedingt eine Pupillenerweiterung, in entsprechender Dosierung aber auch Pulsbeschleunigung, Austrocknung der Schleimhäute, Galle- und Darmlähmung. Siehe auch bei Hyoscyamin, Scopolamin!
  B
  Berberin
Das Alkaloid Berberin kommt vorwiegend in den Rhizomen der Berberitzen und der Kanadischen Orangenwurzel vor. Neben seiner Eigenschaft als starker Gelb-Farbstoff wartet es mit einer ganzen Reihe therapeutischer Aktivitäten auf:
Antiseptische Wirkung gegenüber Bakterien und Amöben.
Zentralnervensystem: Beruhigende Wirkung auf das Zentralnervensystem. Es moduliert die Neurotransmitter und deren Rezeptorsystem im Gehirn.
Diabetes mellitus: Der Gehalt an Glucose im Blut wird reduziert. Der Mechanismus ist grundlegend anderer Natur als bei der Einnahme von Metformin oder Rosiglitazon.
Krebserkrankungen: Bei verschiedenen Krebserkrankungen, wie Prostata-, Brust-, Haut- oder Lungenkrebs sowie Leukämien, besitzt Berberin ein anti-neoplastisches Potenzial. Berberin wirkt sowohl in vitro als auch in vivo anti-proliferativ. Zudem wirkt es gegen potenziell karzinogene Mikroorganismen, wie Helicobacter pylori, und Viren, wie beispielsweise das Hepatitis-B-Virus. Auch die pro-apoptotische Wirkung des Berberins ist hier von Vorteil. Als breitbandiger Enzyminhibitor deaktiviert Berberin Enzyme wie N-Acetyltransferase , Cyclooxygenase-2 (COX-2) und Topoisomerasen. Ebenfalls konnte in vitro die Fähigkeit des Beberins als Radikalfänger nachgewiesen werden.
Herzrhythmusstörungen: Berberin wirkt antiarrhythmisch. Es blockiert spezifisch die Kaliumkanäle.
Arteriosklerose: Berberin senkt den Cholesterin-Gehalt im Blut. Der Mechanismus ist dabei ein anderer als bei Statinen, den handelsüblichen Lipidsenkern. In Kombination mit Simvastatin wurde deshalb eine deutlich stärke Wirkung als bei einer Monotherapie beobachtet.
Alzheimer-Krankheit: Berberin nimmt offensichtlich Einfluss auf die Prozessierung des Amyloid-Precursor-Proteins, indem ein geringerer Anteil an β-Amyloid entsteht. Berberin ist daher ein vielversprechender Kandidat für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit.
 Betaine
Betaine (von lateinisch beta = Rübe, Beete) ist ein Abbauprodukt des Cholin. Pflanzliche u. tierische Ammoniumverbindung, die als Methylgruppen-Lieferant dient; senkt den Cholesterinspiegel;    Beispiel: Trimethylglycin = R3-N+-CH2-COO-
 β-Sitosterin

Siehe bei Sitosterin
 BGA
= BundesGesundheitsAmt
  Biokatalysator
Polymeres Molekül, das biochemische Reaktionen in Organismen beschleunigt
  Bitterstoffe
Bitter schmeckende Pflanzenstoffe wie Primin (Primelgew.), Gentiamarin (Enziangew.), Euphorbon (Wolfsmilchgew.), Cnicin (Benediktenkraut), Absinthin (Artemisia-Arten), Senföl-Glykoside (Kapuzinerkresse, Kreuzblütler). Bitterstoffe erfüllen mit ihrem "Abwehrgeschmack" eine Schutzfunktion gegen Fressfeinde der Pflanzen (Repellent).
  C
  Cardenolide
Gehören zu den Herzglykosiden und kommen in der Natur im Pflanzen- und Tierreich vor (z. B. Fingerhut, Maiglöckchen, Hundsgiftgewächse / Kröten-, Schlangengift)
 Carotinoide
Gruppe von Farbstoffen aus dem Bereich der Terpene. Ihre Farbtöne liegen bei gelb bis rötlich. 800 C. sind identifiziert. Sie sind als Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen: E 600a-g, E 601a-h
  Cholagogum
Galletreibendes Medikament
  Cholin
Einwertiger Aminoalkohol. Ein Parasympathomimetikum, das allerdings 10 000- bis 100 000-fach schwächer wirkt als Acetylcholin.
  Cnicin
ein Sesquiterpen-Bitterstoff
  Colchicin
Ein Herbstzeitlosen-Alkaloid mit potentiell tödlicher Toxizität. Das Colchicin ist ein Mitosehemmer und verursacht pathologische Zellteilungen mit Entstehung von dosisabhängig mehr oder weniger funktionslosen und nicht lebensfähigen Zellen. Das Immunsystem ist mit der Beseitigung von massenweisen Zellleichen überfordert. Es kommt zu lebensbedrohlichen Vergiftungserscheinungen. Medizinisch hat Colchicin eine prompte Wirkung bei Gichtschmerzen. Aber die therapeutische Breite ist gering. Daher weicht man heute gerne auf NSAR aus. Bei akuter Perikarditis können durch die Mitosehemmung die entzündlichen Perikardveränderungen günstig beeinflusst werden.
  Cumarin
Phenolsäure-Abkömmling, häufig in Dolden-, Rauten-, Rötegewächsen und z.B. für das typische Waldmeister-Aroma verantwortlich. Der Geruch frisch gemähten, trocknenden Grases rührt vom Cumarin her. Bei unsachgemäßer Lagerung von kleehaltigem Heu kann es durch Fäulnis zur Bildung von Dicumarol kommen, welches beim Vieh Blutgerinnungs-Störungen auslösen kann.
  Curcumin
Das als gelber Farbstoff verwendete Curcumin besitzt antioxidative, krebshemmende (Darm-, Brust, Prostatakrebs) und entzündungshemmende Wirkungen. Durch Hemmung der Osteoklasten-Entwicklung fördert es die Knochenstabilität und wirkt dem bei Östrogenmangel drohenden Abbau der Knochendichte entgegen. Durch den First-Pass-Effekt wird die Bioverfügbarkeit von Curcumin verringert. Dieser Effekt kann mittels Piperin abgeschwächt werden.
  D
  Drogen
Der Begriff "Drogen" wird mehrdeutig gebraucht:
Umgangssprachlich werden heute damit illegale chemische, pflanzliche oder mineralische Substanzen benannt, die als Rauschmittel verwendet werden. Die legalisierten Drogen wie Kaffee/Tee, Tabak, Alkohol werden bei dieser Definition ignoriert.
Phytotherapeutisch werden bestimmte Pflanzenteile als Drogen bezeichnet, die medikamentös eingesetzt werden können. Aus diesem Bereich der pflanzlichen Drogengewinnung lässt sich die Wortherkunft ableiten: Das niederländische Wort "droog" (trocken) stand früher für getrocknete Pflanzenwaren.
Pharmakologisch ordnet man besonders in den angelsächsischen Ländern alle Medikamente den Drogen (drugs) zu, unabhängig von psychotropen und/oder suchterzeugenden Wirkungen. Der Begriff der "Arzneidroge" ist im deutschen Sprachgebrauch nicht mehr üblich.
Psychologisch erklärbare, aber nicht stoffgebundene Wirkkomplexe müssen ebenfalls - bei Missbrauch - den Drogen zugerechnet werden: Sex, Musik, Esoterik, metaphysische Religionen, Internet, Fernsehen ... Die Reihe lässt sich beliebig fortsetzen.
Allgemein-wissenschaftlich wird heutzutage der Drogenbegriff für alle psychoaktiven Substanzen gebraucht, die als Genuss-, Heil- oder Rauschmittel verwendet werden.
  Dyspepsie
Magendarmverstimmung, Verdauungsstörungen (wie Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Blähungen, Aufstoßen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall)
  E
  Ephedrin
Sympathomimetisches Hauptalkaloid der Pflanzengattung Ephedra (Meerträubel). Es wirkt blutdrucksteigernd, herzstimulierend, bronchienerweiternd und appetithemmend. Vergleichbare Wirkung wie Amphetamin mit entsprechendem Suchtpotential. Namensähnlichkeit und daher Verwechslungsgefahr mit Epinephrin (Adrenalin, Suprarenin®).
  Estragol
Estragol ist aromatischer Bestandteil ätherischer Öle, die aus Estragon (60-75 % Estragol), Kerbel (60 % Estragol), Basilikum (23-88 % Estragol), Anis, Sternanis, Bay, Fenchel, Piment, Muskatnuss, Pinie, Terpentin und Zitronengras gewonnen werden. Estragol wird als carcinogen deklariert!
  Expektorans
Medikament, das den Schleimauswurf aus den Atemwegen begünstigt, indem es zähen Schleim verflüssigt.
  F
  Flavonoide
Vom Flavon abgeleitete gelbe Farbstoffe aus Blüten, Blättern, Holz. Flavonoide sind im Pflanzenreich universell verbreitet und kommen sowohl in Samenpflanzen als auch in Moosen und Farnen vor. Sie besitzen antibiotische Eigenschaften (anti-bakteriell, -mykotisch, -viral). Sie sind eine Untergruppe der Polyphenole.
  Frangulin
Anthrachinon-Derivat = aromatisches Diketon, Ausgangssubstanz für Alizarin- und Indanthren-Farbstoffe.
  Fruktane
oder Fruktosane (Fructosane) sind Speicher-Kohlenhydrate in Form von Oligo- und Polysacchariden, die Stärke ersetzen oder ergänzen.
  fungizid
wörtlich: Pilze tötend
  Furanocumarin
Cumarinabkömmling mit photosensibilisierender Wirkung. → Cumarin
  G
  Gerbstoffe
Natürliche (pflanzliche) oder synthetische Substanzen mit adstringierender Wirkung, die zum Leder-Gerben verwendet werden können. Sie gehören zur Gruppe der Polyphenole. Tannin aus Pflanzengallen, in Tee, Kakao, Mispel oder Rotwein. Wirkt hämo­styptisch und antidiarrhoisch. Sie helfen Pflanzen bei der Abwehr von Fressfeinden, zeitigen antiinflammatorische Wirkungen und wirken gegen gegen freie Radikale, sind also anticarcinogen. Catechin in Eichenrinde.
  Gingerol
Scharfstoff, der dem Ingwer die charakteristische Schärfe verleiht. Regt die Wärmerezeptoren an und sorgt für gesteigerte Durchblutung. Hat eine dem ASS vergleichbare Wirkung.
  Glaucin
Ein im Pflanzenreich weit verbreitetes Alkaloid. Es wirkt hustenstillend (Antitussuvum) wie das Codein, weist aber eine längere Wirkdauer auf und ist nicht suchterregend. Als Rauschdroge spielt G. wahrscheinlich wegen erheblicher Nebenwirkungen keine größere Rolle.
  Gluten
Kleber-Eiweiße, sind in Roggen, Hafer, Gerste und Weizenarten (Weizen, Emmer, Einkorn, Dinkel, Kamut), enthalten und werden von etwa 99% der Weltbevölkerung unproblematisch vertragen. Sie sind unerlässlich für das Aufgehen, die Formgebung und -erhaltung der Gluten enthaltenden Backwaren. Gluten kann die Zöliakie, eine entzündliche Erkrankung der Darmschleimhaut auslösen. Gluten-Ataxie als Folge einer neurodegenerativen Autoimmunerkrankung sowie die Dermatitis herpetiformis Duhring sind weitere Gluten-Unverträglichkeiten. Eine Deklarationspflicht für planmäßien Glutengehalt besteht zwar, schließt aber unplanmäßige Spuren dieser Substanz nicht aus.
Glutenfreie Mehlsorten: Reis, Mais, Teff, Hirse, Amarant, Bohnen (Ackerbohnen, Soja, Kirchererbsen), Buchweizen, Tapioka (Maniok), Quinoa, Nüsse. Siehe hier Näheres.
  Glykosid
Chem. Verbindung von Zuckerarten mit anderen Bestandteilen, wie z.B. das Glykosid Sinigrin = Traubenzucker + Allyl-Senföl (siehe Ackersenf)
  H
  Herz-Glykoside
Herzwirksame Glykoside mit Steigerung der Herz-Schlagkraft (positive Inotropie), Verringerung der Herzfrequenz (negative Chronotropie) bei abgeschwächter Reizleitung (negative Dromotropie), aber abgesenkter Reizschwelle (negative Bathmotropie). Diese Wirkungen können bei Herzinsuffizienz die Ökonomie der Herz-Pumpfunktion verbessern. Bei Überdosierung droht wegen der erhöhten Reizbarkeit des Herzmuskels Kammerflimmern.
  Hesperidin
Flavonoid in Zitrusfruchtschalen mit antimykotischer Schutzwirkung an den Pflanzen und in der Humanmedizin mit tonisierender Wirkung auf variköse Venen (Krampfadern, Hämorrhoiden).
  Hydrastin
Ein Alkaloid der Kanadischen Orangenwurzel mit vasokonstriktorischer und blutdrucksteigernder Wirkung. Als Hydrastinin hämostyptisch verwendbar.
  Hyoscyamin
Anticholinergisch, vagolytisch wirkende Alkaloide z.B. vieler Solaneaceen. Siehe auch Atropin, Scopolamin
  I
  Indol
Chemische Ringverbindung, die schwach konzentriert Blütenduft vermittelt (Jasmin, Zusatzstoff in Parfums). In stärkeren Konzentrationen übelriechend (Aronstab, Fäkalien).
  Indolalkaloide
Mit 1000 Vertretern die größte Alkaloidgruppe. Ist durch einen Indol- oder Indolinring gekennzeichnet. Stammt als Abbauprodukt von der essentiellen - also nicht im Körper synthetisierbaren - Aminosäure Tryptophan ab.
  Infus
Aufguss mit heißem oder kochendem Wasser zur Gewinnung eines Extrakts.
  Inulin
Ein pflanzliches Polysacharid (Polyfruktose mit 5% Glukose-Anteil), Reservekohlenhydrat, Prebiotikum (z.B. in Topinambur, Zichorie, Zwiebel, Spargel, Artischocke und 30.000 anderen Pflanzen enthalten), das als Hunger stillender Ballaststoff wirkt, der nicht resorbiert sondern in den Dickdarm ausgeschieden wird und dort die Darmflora günstig beeinflusst, d.h. die Bifiduskeime fördert. Außerdem günstig bei Diabetes mellitus.
  Isochinoline
Isochinoline sind Benzopyridine. Aus ihren Derivaten leiten sich verschiedene Präparate ab: Anästhetika, Blutdrucksenker, Fungizide, Desinfektionsmittel, Vasodilatatoren, wie beispielsweise Papaverin
  K
  Karminativum
gegen Flatulenz, Blähungen wirksames Medikament. Der karminative Effekt wird durch ätherische Öle z.B. von Anis, Fenchel, Kümmel, Koriander, Pfefferminzblättern, Kamillenblüten etc.ausgelöst. Die Wirkung beruht auf einem spasmolytischen Effekt auf die glatte Darmmuskulatur und auf einem gärungshemmenden Effekt auf die Darmflora.
  L
  LD50
Der LD50-Wert gibt die Menge eines Stoffs oder einer Strahlung an, bei der 50 Prozent einer Population bestimmter Lebewesen sterben. Bei Verabreichung der LD100 für XYZ kommt es zum Tod aller XYZ-Lebewesen. LD = Letal-Dosis
  Lectine
Spezifisch mit bestimmten Kohlenhydraten reagierende Proteine u. Glykoproteine; Reaktionsergebnis: Präzipitation bzw. Agglutination.
  Linolensäure
Dreifach ungesättigte Fettsäure, gehört zu den essentiellen Nährstoffen.
  M
  Mannitol
Ein Zuckeralkohol, der in verschiedenen Pflanzen, Pilzen und zu 40 % i.Tr. in Braunalgen vorkommt. M. dient als Zuckeraustauschstoff (E 421), als pharmazeutischer Hilfsstoff und medizinisch als Osmodiuretikum.
  Mescalin
Halluzinogene Droge, die Farb-Halluzinationen, Widerstandslosigkeit, Verwirrtheit und zeitweilige Persönlichkeitsspaltung hervorruft.
  Muscarin
Muscarin wirkt an den muskarinischen Acetylcholinrezeptoren der Synapsen wie Acetylcholin. Es wird von dem Enzym Acetylcholinesterase nicht abgebaut. Dies führt dann zu einer Dauererregung. Seine Wirkungen sind vermehrter Speichel- und Tränenfluss, Pupillenverengung (Miosis), Schweißausbruch, Erbrechen, Durchfall und Kreislaufkollaps. Eine Vergiftung kann auch zu einer Herzlähmung und damit zum Tode führen.
Es wurde ursprünglich (1869) im Fliegenpilz (Amanita muscaria) als erstes Pilzgift entdeckt und nach diesem benannt sowie für dessen Gift-/Rauschwirkung verantwortlich gemacht. Nach späteren Erkenntnissen kommt es dort jedoch nur in Spuren (2–3 mg/kg; Vergleich: etwa 500 mg/kg Muscimol) vor, für die Wirkung des Fliegenpilzes sind andere Substanzen (Ibotensäure und Muscimol) verantwortlich. In größeren Mengen kommt es in verschiedenen Trichterlingen und Risspilzen vor (Risspilze enthalten die bis zu 200fache Muscarinmenge eines Fliegenpilzes) und ist für deren Giftwirkung verantwortlich.
  Muscimol
Muscimol ist ein Agonist am Rezeptor der Gamma-Aminobuttersäure im Zentralnervensystem, aktiviert also das zentral dämpfende System des Gehirns. Weiterhin führt es zu einem Anstieg der Serotonin-Konzentration an den Synapsen des ZNS, wodurch die Reizübertragung verstärkt wird.
  Myrtucommulon
Myrtucommulon A ist eine pharmakologisch interessante Substanz, die unter anderem antibakteriell, analgetisch und stark antiphlogistisch wirkt. Neuere Tests belegen zudem eine hoch selektive zytostatische Wirkung. Einem Team um Johann Jauch ist es jetzt gelungen, Myrtucommulon A künstlich herzustellen. Wie die Wissenschaftler in der Zeitschrift Angewandte Chemie berichten, zeigt ihr synthetisches Gemisch aus Racemat und Mesoform die gleiche, entzündungshemmende sowie zytostatische Aktivität wie das natürliche Extrakt.
  N
  NSAR
Akronym für NichtSteroidale AntiRheumatika. Dies sind Schmerzmittel, die antiphlogistisch wirken und z.B. gegen rheumatische Schmerzzustände eingesetzt werden, aber nicht - wie das Cortisol - der Stoffgruppe der Steroide angehören. Beispiele für NSAR: Ibuprofen, Indometacin, Diclofenac, Aspirin (ASS).
  O
  Ombrochorie
Bestimmte Pflanzen nutzen den Regen zur Ausbreitung ihrer Samen. Die Regenschwemmlinge öffnen ihre Samenkapseln nur, wenn diese bei Regen aufquellen und die Samen herausgeschwemmt werden. Regenballisten nutzen dagegen die mechanische Energie auftreffender Regentropfen, um die Samen herausschleudern zu lassen. Beide Ausbreitungsarten zählen zur Ombrochorie.
  >Oxalate
Salze und Ester der Oxalsäure. Oxalsäure und Oxalate bilden mit Calcium schwer lösliche Salze, die nur langsam ausgeschieden werden und daher kumulieren. Vorkommen in Schokolade, Rhabarber, Spinat, Sauerampfer, Aronstab ...
  P
  PA
= Akronym für Pyrrolizidin-Alkaloide; sie lösen Leberschäden aus und sind cancerogen, fraglich auch mutagen. Siehe: Pyrrolizidin-A.
  Parasorbinsäure
Abkömmling der Sorbinsäure ("E 200"): Konservierungsstoff für Lebens-, Genussmittel, Zusatzstoff bei Kunsstoff-, Kautschuk-Verarbeitung. P. und S. kommen in der Eberesche reichlich vor, schwinden aber beim Kochen, lat. sorbus = Eberesche.
  Pektin
Pektine sind für den Menschen unverdauliche Polysaccharide und somit Ballaststoffe.
  Persin
Persin ist für Menschen harmlos, aber für nahezu alle Haustiere ein möglicherweise tödliches Toxin. Allgemeine Symptome einer Persinvergiftung sind Atemnot, Herzrasen, Zyanose, Ödeme, Erbrechen und Kolik. Eine Tödliche Vergiftung ist bei Vögeln und anderen kleineren Tieren nicht selten. Die Anzeichen einer Vergiftung sind Atemnot, Husten, erhöhte Pulsfrequenz, Wassereinlagerung an der Unterhaut, besonders am Hals und Unterbauch, Bauchwassersucht und Zeichen der Herzvergrößerung. Eine Vergiftung ist nicht therapierbar.
  Phellandren
α- und β-Phellandrene sind Monoterpen-Wasserstoffe und Bestandteile von ätherischen Ölen. Sie haben beide einen würzig-minzigen und terpentinartigen Geruch.
  Phytotherapie
Medizinische Behandlung mit Pflanzen, -Medikamenten
  α-Pinen
Pinéne sind Monoterpen-Kohlenwasserstoffe, farblose Flüssigkeiten mit der Summenformel C10H16.  Pinene sind Bestandteile ätherischer Öle.
  Piperin
Piperin regt wie alle Scharfstoffe den Stoffwechsel sowie die Sekretion der Verdauungsdrüsen an (Speichel, Verdauungssäfte) und wirkt antimikrobiell. Gelegentlich wird es deshalb zur Unterstützung einer Fastenkur eingenommen.
Es gibt Hinweise darauf, dass Piperin als Bioenhancer die Bioverfügbarkeit von anderen Stoffen erhöhen kann (Vermeidung des First-Pass-Effekts, erhöhte Resorption im Magen-Darm-Bereich). Aus diesem Grund wird es zunehmend im Bodybuilding und Kraftsport als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt. Auch die Pharmaindustrie forscht deshalb an Piperin.
  Polyine
Polyine sind unverzweigte Kohlenwasserstoffe mit mehreren Dreifachbindungen. In Pflanzen kommen sie besonders in den Familien der Korbblütler (Asteraceae) und Doldenblütler (Apiaceae) vor.
  Polyphenole
Aromatische Verbindungen, die zu den sekundären, also für die Pflanzen nicht lebensnotwendigen Pflanzenstoffen gehören. Sie sind in Farb-, Geschmacks- und Gerbstoffen enthalten. Als Antioxidantien wirken sie gesundheitsfördernd (entzündungshemmend, antiarteriosklerotisch, krebsvorbeugend und cytostatisch. Einige Polyphenole jedoch werden als giftig eingestuft (z.B. Quercetin).).
  PPD
= Akronym für PhytoPhotoDermatitis
Die meisten eine PPD auslösenden Stoffe sind Furocumarine. Sie lösen in Verbindung mit UVA-Licht die mitunter massiven Hautentzündungen aus, die unter bleibender Pigmentierung der betroffenen Hautareale abheilen. Die Furanocumarine sind in Blättern, Stängeln und Fruchtständen der auslösenden Pflanzen enthalten. Hierzu zählen:
Pastinak (Pastinaca)
Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
Meisterwurz (Peucedanum ostruthium)
Engelwurz (Angelica)
Feigenbaum (Ficus carica)
Weinraute (Ruta graveolens)
Bergamotte (Citrus bergamia)
Knorpelmöhre (z.B. Große Knorpelmöhre)
Sellerie (Apium graveolens)
Einige dieser Pflanzen werden auch in Getränken (Kräuterlikör), Gewürzen oder Parfüms verarbeitet und können auch auf diesem Wege eine PPD auslösen.
Bestimmte Medikamente können eine Photodermatitis auslösen:
Xanthotoxin
Phenothiazine, wie Chlorpromazin
Tetrazykline
bestimmte NSAR
  Prebiotika
Ballaststoffe, die das Wachstum der nützlichen probiotischen Bakterien fördern, werden als Prebiotika bezeichnet. Sie fördern insbesondere die Milchsäurebakterien (Lactobacillus, Bifidobakterium lactis)im Darm. Beispiel: Inulin
  Probiotika
Bakterienstämme oder Auszüge aus ihnen, die eine Unterstützung der gesunden Darmflora bewirken, werden Probiotika genannt.
  Protoanemonin
Protoanemonin ist ein Lacton, welches als Toxin in allen Hahnenfußgewächsen vorkommt. Es wird bei Verletzung der Pflanzen freigesetzt und bei Kontakt mit der Haut oder Schleimhaut kommt es zu Vergiftungserscheinungen wie Rötung, Juckreiz oder gar Blasenbildung auf der Haut (Hahnenfußdermatitis). Bei der inneren Aufnahme beeinflusst es das Nervensystem: Es kommt zu Erbrechen, Durchfall und Schwindelanfällen, aber auch zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen.
Es ist wirksam gegenüber Pilzen.
  Pyrrolizidin-

  Alkaloide (PA)
Mit einem ganzen Arsenal leberschädlicher Gifte warten die PA auf: Acetylerucifolin, E-Erucifolin, Z-Erucifolin, 21-Hydroxyintegerrimin, Integerrimin, Jacobin, Jacolin, Jaconin, Jacozin, Retrorsin, Ridellin, Senecionin, Seneciphyllin, Senecivernin, Spartioidin und Usaramin. Je nach Dosis wirkt z. B. das Jakobskreuzkraut auch als Heubestandteil tödlich. PA kommen in vielen Pflanzen (insbesondere in Korbblühern, Raublattgewächsen, Hülsenfrüchten) als Abwehrmittel gegen Fressfeinde vor.
Ein Untersuchungsprojekt des BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) hat ergeben, dass auch in vielen Kräutertees und Tees ein gesundheitsgefährdend hoher PA-Gehalt vorliegt.
  R
 Repellent
Ein Repulsivstoff, Vergrämungs-, Abschreckungsmittel ohne tödliche Wirkung.
  Ricin
Rizin oder Ricin, ein äußerst toxisches Lektin aus den Samenschalen der Rizinusstaude (Ricinus communis), Familie der Wolfsmilchgewächse, ist ein starker Inhibitor der Proteinbiosynthese. Rizin ist einer der giftigsten Eiweißstoffe, die in der Natur vorkommen.bild Gelangt das Gift in den menschlichen Organismus, so bringt es die kontaminierten Zellen zum Absterben, die roten Blutkörperchen verklumpen. Als LD100 eines Erwachsenen sollen 0,25 Milligramm isoliertes Rizin oder zwei bis vier der schön gemusterten (ornamentierten) Samenkörner genügen, bei Kindern entsprechend weniger. Hier kann, je nach Alter und Konstitution, schon ein halbes Samenkorn tödlich wirken. Allerdings wird auch berichtet, dass selbst nach Einnahme von 40 bis 60 Samen eine Überlebenschance besteht. Erbrechen, Aktivkohle, Magenspülung können lebensrettend sein; ein Gegengift (Antidot) ist bisher nicht verfügbar. Rizin ist wasserlöslich, jedoch nicht fettlöslich. Da es hitzelabil ist, wird das Gift durch Wärmebehandlung zerstört. Rizin ist als Biowaffe in der Kriegswaffenliste des Kriegswaffenkontrollgesetzes aufgeführt. Diverse Anschläge auf Einzelpersonen sind bekannt.
  S
  Salicylsäure
Salicylsäure gehört zur Stoffklasse der Aromate. Sie kommt als Abwehrstoff in verschiedenen Pflanzen vor, wie etwa in der Rinde von Weiden (botanisch: Salix), was auch zur Namensgebung geführt hat. Auch Spirsäure wurde sie genannt, als man das Mädesüß mit seinem hohen S.-Gehalt noch den Spiersträuchern zurechnete. Daher stammt auch die Benennung eines kommerziellen Salicylsäure-Produkts, des Aspirin®. "A" für Acetyl und "spir" für Spirsäure, alias Salicylsäure (= ASS). Dieses Medikament ist mit seiner analgetischen, antiphlogistischen und thrombocytenaggregationshemmenden Wirkung ein Weltbestseller der Fa. BAYER geworden.
  Salicysäure-

  methylester
Salicysäuremethylester (Gaultheriaöl, Methylsalicylat, Spirol, Wintergrünöl) kann - eingenommen oder als Dampf einwirkend - zu Verätzung der Augen, der Schleimhäute, der Atemwege, Lungenödem, Verätzung des Verdauungstraktes führen.
  Scharfstoffe
Stoffe, die in Esswaren einen scharfen Geschmack auslösen. So zB Gingerol (Ingwer) oder Piperin (Pfeffer). Näheres.
  Saponin
Giftiges Glykosid, med. verwendbar, schäumt in Wasser,
lat. sapo=Seife
  Schleimstoffe
Bei Pflanzen vorwiegend Polysaccharide, die durch Wasseraufnahme Kolloide oder Gele als Schutzstoffe bilden.
  Scopolamin
Anticholinergisch, vagolytisch wirkendes Alkaloid z.B. vieler Solaneaceen. Siehe auch Atropin, Hyoscyamin
  Sedativum
Beruhigungsmittel
  Senfölglykoside
Senfölglycoside sind schwefel- und stickstoffhaltige chemische Verbindungen, die aus Aminosäuren gebildet werden. Diese sekundären Pflanzenstoffe geben Gemüse wie Rettich, Meerrettich, Senf, Kresse, Kapuzinerkresse und Kohl den etwas bitteren Geschmack. Sie besitzen antibakterielle und antivirale Kräfte und sollen nach neueren Forschungsergebnissen auch potentiell antidiabetogen wirken..
  Sitosterin
Sitosterin, Sitosterol gehört zu den Phytosterinen (=pflanzliche Sterine), welche dem Cholesterin in ihrer chemischen Struktur ähneln und in der Lage sind, zu hohe Sterinspiegel unseres Organismus - z.B. Cholesterin - zu senken. Wirksamkeit auch bei benigner Prostatahyperplasie, Prostata-Ca, Mamma-Ca.
  Sorbit
oder Sorbitol ist ein Zuckeralkohol und Glucose-Abkömmling, der als Zuckeraustauschstoff (Lebensmittelzusatzstoff E 420, Süßstoff z. B. für Diabetiker) und Feuchthaltemittel industriell aus Weizen und Mais hergestellt wird. Sorbit findet sich reichlich auch in Kernobst und Rosinen.
  Spasmolytikum
Krampflösendes Medikament
  Stachydrin
ein Betain, siehe dort
  Steviosid
Ein Glycosid der Steviapflanze, das mit den Rabaudiosid-Vertretern (A, C, D, E) wegen seines süßen Geschmacks seit Jahrhunderten in südamerikanischen Ländern benutzt wird. Star der genannten Substanzen ist das Rebaudiosid A. Studien haben den genannten Stevia-Glykosiden Blutzucker und Blutdruck senkende Wirkungen nachgewiesen. Stevia wirkt antimikrobiell, führt nicht zu Karies, wie unser gewohnter Haushaltszucker und ist kalorienfrei. Mutagene, also krebserzeugende Effekte konnten widerlegt werden.
  Synephrin
ein sympathomimetisch wirkendes Alkaloid der Bitterorange, chemisch und pharmakologisch mit Ephedrin verwandt. Wird auch als Nahrungsergänzungsmittel (zur Gewichtsabnahme) eingesetzt.
  T
  Terpene
Die Terpene sind eine sehr große Gruppe von chemischen Verbindungen, welche als sekundäre Inhaltsstoffe in Organismen natürlich vorkommen. Es sind über 8.000 Terpene und über 30.000 der nahe verwandten Terpenoide bekannt. Die meisten Terpene sind Naturstoffe, hauptsächlich pflanzlicher und seltener tierischer Herkunft. In der Natur kommen überwiegend Kohlenwasserstoff-, Alkohol-, Glycosid-, Ether-, Aldehyd-, Keton-, Carbonsäure- und Ester-Terpene vor, aber auch Vertreter weiterer Stoffgruppen sind unter den Terpenen zu finden. Die Terpene sind Hauptbestandteil der in Pflanzen produzierten ätherischen Öle. Ihren Namen haben die Terpene vom Terpentin (Terpene und Harzsäuren) aus dem Kiefernharz erhalten.
  Thujon

  Thujonin
Thujon (Absinthol, Tanaceton) ist eine farblose Flüssigkeit mit mentholartigem Geruch. Als Bestandteil ihrer ätherischen Öle ist Thujon unter anderem in Wermut, Beifuß, Eberraute, Thuja, Thymian, Rainfarn, Rosmarin, und im Echten Salbei enthalten. Thujon ist ein Nervengift, das in höherer Dosierung Verwirrtheit,epileptische Krämpfe (Konvulsionen) und z.B. bei Absinth-Abusus (z.B. Pernod®) Demenz hervorrufen kann, welche allerdings eher auf den hohen Alkohol-Gehalt zurückzuführen sein dürfte.
  Thrombozyten-

  aggregation
Zusammenballung der Blutplättchen (Thrombozyten).
  Thymochinon
Thymochinon ist eine phytochemische Verbindung, die in der Pflanze "Jungfer im Grünen", "Schwarzkümmel" Nigella sativa vorkommt. Es kommt auch in ausgewählten kultivierten Monarda-fistulosa-Pflanzen vor, die in den USA angebaut und dampfdestilliert werden, um ein ätherisches Öl zu gewinnen.
In Laborexperimenten an Zellen und Tieren hat es entzündungshemmende und antioxidative Wirkungen gezeigt und wurde in Modellen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes, neurodegenerativen Erkrankungen und Schlaganfall, und Krebs untersucht. Eine Studie aus dem Jahr 2016 deutet darauf hin, dass Thymochinon möglicherweise eine die Opioidtoleranz reduzierende Wirkung hat.
  U
  Urushiol
Urushiole sind eine Gruppe fester oder ölartiger chemischer Verbindungen, die in Sumachgewächsen wie dem Giftsumach (Toxicodendron quercifolium), speziell in verschiedenen Rhus-Arten wie Giftefeu (Toxicodendron radicans), Gifteichen (Toxicodendron diversilobum) und Lackbaum (Rhus verniciflua) vorkommen. Die Stoffgruppe trägt ihren Namen nach ihrem Vorkommen im Harz des Lackbaums, der als Urushi auch ein japanisches Kunsthandwerk bezeichnet.
Gilt als eines der stärksten Kontaktallergene.
  W
  Wiesendermatitis,

 PDD
Siehe bei: PDD
  X
  Xanthophyllin
Dem β-Carotin nah verwandter pflanzlicher Farbstoff, der die typische Herbstverfärbung des Laubs ausmacht, wenn nämlich die Chlorophyll-Färbung zurückgeht.
  Z
  Zeaxanthin
Zeaxanthin ist ein natürlicher, orangegelber Farbstoff. Chemisch ist Zeaxanthin ein Xanthophyll, ein sauerstoffhaltiges Carotinoid ("oxidiertes β-Carotin"). Die Substanz ist als E 161h in der EU als Lebensmittelfarbstoff zugelassen.
  Zytostatikum
In der Chemotherapie zur Krebsbehandlung angewendetes Zellgift, das eine Hemmung der Tumorzellen bewirken soll.
 
 
  

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